Waffen

Kendo bedeutet übersetzt "Der Weg des Schwertes", folglich kann es kein Kendo ohne Waffen oder genauer, ohne Schwerter geben. Die "Echten" heißen "Shinken" im Japanischen und werden im Kendo, ausgeübt als Sport, nicht verwendet. Darüber hinaus gibt es das Shinai, das lange Bokuto (Tachi) und das kurze (Kodachi).

Shinai

Das Shinai, ist eine reine Übungs- und Wettkampfwaffe, die ein japanisches Schwert imitiert, ohne dessen Tötungspotential zu besitzen. Es ist das erste Element des Kendo, mit dem man als Anfänger in Berührung kommt und somit wohl auch das Wichtigste. Es muss Eins werden mit dem Kämpfer, eine Art Erweiterung. Auch das ist ein Teil des "Weges des Schwertes". Ein anderer Bestanteil ist die Tatsache, dass man sich, sei es für sich Selbst oder zum Schutz der Anderen, darum kümmern muss. Zum Glück lässt es sich relativ einfach komplett auseinandernehmen und auch wieder zusammenzubauen. Ziemlich alle Teile lassen sich austauschen.

Größen: Shinais gibt es in verschiedenen Größen, dem Alter (bei Kindern) und Geschlecht (bei Erwachsenen) entsprechend. Die Unterscheidung bezieht sich hier auf ausschließlich auf dieLänge.

  • Für Männer gibt es ein 39-er
  • Für Frauen und Jugendliche ab 16 Jahren ein 38-er oder 39-er
  • Für Kinder 37-er

Variationen: Neben dem "günstigen Standart" gibt es verschiedene Variationen, deren Besonderheit sich auch im Preis widerspiegelt.  

  • Ovaler Griff: wird von manchen bevorzugt, da das Shinai ergonomischer, wie ein Bokuto in der Hand liegt. Problematisch ist das entfernen des Tsuka-Gawa. Hier empfiehlt es sich den Griff einzuweichen, um das Leder zu lösen. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich die Streben nicht wahllos austauschen lassen.
  • Kürzerer Griff: diese Shinais haben die gleiche Länge wie alle anderen, sind jedoch mit einem kürzeren Ledergriff "tsuka gawa" ausgerüstet
  • Carbon Shinai
  • Gewichtung: die Verteilung des Gewichtes innerhalb des Shinai's kann sehr unterschiedlich sein. Ein grifflastiges Shinai beispielsweise fühlt sich sehr viel leichter an, als ein spitzenlastiges. Es liegt besser in der Hand und hat keine so große Hebelwirkung. Das hat allerdings auch einen Einfluss auf den Schlag, den man dann präzise ausführen muss.

Shinaikontrolle: Nach jedem Training sollte das Shinai überprüft und ggf. repariert werden.


  1. Gibt es lose Splitter, meistens an der Trefferfläche? (Diese müssen unbedingt entfernt und die Stelle mit Sandpapier nachgeschliffen werden, hier ist auch ein Maniküre-Block mit verschiedenen Körnungen hifreich.)
    • Zum Entfernen von Splittern empfiehlt es sich das Shinai auseinanderzunehmen. So kann man den Gesamtzustand beurteilen und Schleifstaub sammelt sich nicht im Innenren des Shinai's. Dieser könnte sonst beim Kampf dem Gegner in die Augen geraten.
    • Angebrochene Streben unbedingt auswechseln oder ein neues Shinai besorgen. Alte Shinais müssen nicht entsorgt werden, da alle, noch brauchbaren Teile wiederverwendet werden können. 
  2. Ist die Tsuru gespannt? (Klang- und Zugprobe, Notfalls nachspannen)
  3. Ist die Nakayui fest gebunden oder lässt sie sich verschieben? (Wenn nicht, neu binden - dabei ist darauf zu achten, dass die ersten Wicklungen eng um das Shinai gelegt werden.)

Pflege: Von den Reparaturarbeiten abgesehen, sind Shinais pflegeleicht. Das Bambus muss biegsam gehalten werden. Die Empfehlungen gehen von ölen (Baby- oder Pflanzenöl, Holzöl), über einfaches feucht halten, bis hin zum kompletten einweichen in Wasser.  Ölen ist einfach und erscheint auch am plausibelsten. Keinesfalls sollten sie an der Heizung oder anderen Wärmequellen gelagert werden, da sie dann schneller austrocknen und spröde werden.

Shinai auseinandernehmen: Das Shinai auseinanderzunehmen ist nicht sehr schwierig. Man öffnet zuerst das Nakayui (3), wickelt dann die Tsuru am Griff ab (1) zieht die Tsuru durch (2) aus den Schlaufen am Griff (1) und kann dann das Sakigomo (4) und Sakigawa (1) entfernen. 

Shinai zusammensetzen: Der etwas schwierigere Teil ist das zusammensetzen. Schwierig, weil man Spannung auf die Tsuru bringen und sie gleichzeitig befestigen muss. Mit etwas Übung funktioniert das auch.

 

  • Man beginnt mit (1) die 4 Bambusstreben um das Metallblättchen zu arrangieren. 
  • Dann den Ledergriff, "Tsuka-Gawa" überstreifen (2) , dabei darauf achten, dass das geschlossene Ende eng am Griff abschließt und die Naht, möglichst gerade auf der Mitte einer Strebe liegt. 
  • Dann das "saki-gomu" (3) am oberen Ende zwischen die Streben schieben und die obere Lederkappe, "saki-gawa" (4) drüberschieben. 
  • Die Tsuru muss dabei auf der gleichen Strebe liegen wie die Naht des "Tsuka-Gawa". 
  • Dann wird die Tsuru durch das Saki-Gawa (5) gefädelt, nach oben durch die kleine Lederöse, "Komono" (6) und zurück zum Saki-gawa geführt. Dort fädelt man die Tsuru am Griff mittig durch (7), zieht sie straff und sichert sie mit einer Hand. 
  • Dann wird das lose Ende mehrmals um die Schlaufen gewunden, schön eng aneinander. 
  • Abschließend wird die Nakayui eng gebunden und schon ist das Shinai Einsatzbereit. 

Bei Zweifeln immer den Trainer oder Teamkollegen konsultieren (vor dem Training.

Bokutō

Das Bokuto ist ein Vollholzschwert mit natürlicher, lasierter oder lackierter Oberfläche. Es wird ausschließlich für Katas benutzt. An ihm ist daher kein Vergang. Wem das Tsuba dome zu schwergängig ist, der kann mit etwas Öl nachhelfen. Dafür etwas Öl auf ein Tuch geben und das Bokuto leicht abreiben.