Kampfrichtern ist das neue Kämpfen - Turnierbericht Halle 4 Stunden An- und Abreise, fast 12 Stunden Lebenszeit insgesamt - um an einem Turnier teilzunehmen, bei dem am Ende 3 Minuten Nettokampfzeit herausgekommen sind. Lohnt sich das?

Erstens stellt man so eine Frage nicht, wenn man zu einem Geburtstagsfest geht. Und der Kendo Halle e.V. hatte zum Geburtstagsturnier eingeladen, weil er seit zehn Jahren besteht. (Kendo gibt es in Halle aber schon länger als Uni-Sport.)
Zweitens gab es grosszügig Grillgut, Salate, Obst und Bier (und Wasser!) und das alles ganz ohne Kostenbeteiligung der Teilnehmer. Herzlichen Dank auch dafür!
Drittens ist man immer selber schuld! Im Positiven wie im Negativen. Wenn man die Kämpfe schon mit dem ersten, zweiten, dritten oder vierten Schlag gewinnt, hat man halt nicht so viel Kampfzeit. (in Halle wurden Ippon-Shobu- Kämpfe ausgetragen, die bereits nach dem ersten Treffer entschieden sind.) Und wenn man Kämpfe verliert und damit keine weiteren Kämpfe mehr bestreiten darf, ist man natürlich auch selber schuld. Wobei gesagt werden muss, dass
Martin, Christian Hölz, Hugo und ich (Sven) hauptsächlich der positiven Verkürzung der Kampfzeit für schuldig zu befinden sind; die Kämpfe, die wir verloren haben, waren in den K.O.- Runden fast ausschliesslich solche, bei denen die Buchmacher in London zufrieden gegrinst hätten, wenn wir auf uns hätten wetten wollen.

Was macht man also, wenn man den Ertrag der Reise etwas vermehren will? Kampfrichtern. Das macht auch Spass, man lernt die Kendo-Leute aus den verschiedensten Ecken der Welt (oder Ostdeutschlands) „kollegial“ kennen, kann im Zweifelsfall mittelfristig auch eigene Treffer oder eben Nicht-Treffer besser beurteilen und vertritt sich etwas die Füße. Ich kann diese Aufgabe zu erlernen also nur jedem und jeder empfehlen, damit man einsetzbar ist, wenn einen sonst die Langeweile oder der Frust packen würden!

Bester Berliner war Hugo im Viertelfinale; Sieger des Tages: Tino Lehmann. Herzlichen Glückwunsch!

Sven Schabram